Plenarvortrag am Dienstag, 14.03.2006, 9:00 Uhr (KIP, INF 227, HS1)


Prof. Dr. Gerhard Kraft

Gesellschaft für Schwerionenforschung, Darmstadt

Strahlentherapie mit schnellen Ionen

In Deutschland werden z. Zt. zwei Teilchentherapien gebaut: das RPTC München mit Protonen und HIT, Heidelberg mit Protonen und Kohlenstoffionen. Obwohl nur diese beiden Projekte realisiert werden, ist das Thema "Tumortherapie mit Ionenstrahlen" in der Medizin- Community "virulent" geworden. Allein in diesem Jahr gab es mehr als 20 Anfragen von Kliniken und Finanzkonsortien bei den deutschen Krankenkassen. Dem finanzkräftigen Anleger werden 20% Jahresrendite versprochen; offensichtlich ist das Potential der Ionentherapie plötzlich so einleuchtend geworden, dass viele bereits sind, Kapital zu investieren. Dabei wurden die Vorteile der Ionenstrahlen für die Therapie bereits vor 60 Jahren von R. Wilson (Berkeley) publiziert. Im Vortrag werden die physikalischen und strahlenbiologischen Grundlagen und die technischen Entwicklungen vorgestellt. Die Entwicklung von Therapie-Einheiten, zuerst aus dem Kernphysik-Schrott, bis hin zu den neuen klinikbasierten Anlagen wird beschrieben und zukünftige Entwicklungen diskutiert.